Zwischen Taumel und Ernüchterung

Ekstase im Kunstmuseum Stuttgart, 29.09.18 bis 24.02.19

Nach der ganzen Verausgabung, die das Kunstmuseum Stuttgart im Rahmen der Sonderausstellung Ekstase präsentiert, ist es eine Wohltat, schließlich alle Gliedmaßen der Schwerkraft hinzugeben und in den weißen Teppich zu sinken, mit dem La Monte Young und Marian Zazeela ihr Dream House (1990) ausgelegt haben. In lila Licht getaucht kommen die Besucherinnen hier zur Ruhe. Ihre Blicke schweifen über eine baumelnde Mobilekonstruktion aus lauter Cs, an der Wand angebrachte Kästen, die sich im Schein der Lichtspots doch zu regen scheinen, und der schmetterlingsförmig gespiegelten Neonschrift, die beständig Signale in den Raum morst. Mit sanftem Pulsieren in den Ohren fühlt es sich ein bisschen an, als würde man an einem riesigen Plüsch-Organ kleben. Dieser Moment ist rar in einer Ausstellung, die sich einer gesamten Bandbreite von Grenzerfahrungen zwischen Glück und Schmerz widmet, die im Begriff der Ekstase so schön evokativ zusammengefasst sind.

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